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Das bedeutet der Austritt von ProVieh aus der Initiative Tierwohl

Der Rückzug von Tierschutzbund und ProVieh aus der Initiative ist mehr Chance als Rückschritt.

Nachdem der im September der Tierschutzbund seinen Ausstieg aus der „Initiative Tierwohl“ (ITW) bekannt gegeben hat, steigt nun auch der Verein ProVieh aus der Initiative aus. Nach der Gründung der Gesellschaft sei vom ursprünglich erarbeiteten Tierwohlkonzept am Ende zu wenig Tierschutz übrig geblieben, erklärt ProVieh den Schritt.

ProVieh kritisiert unter anderem, dass der Ringelschwanz als „wichtigster Tierwohlindikator“ keine Rolle mehr spiele, auch die ursprüngliche verpflichtende Bereitstellung von Raufutter sei nur zur Wahl gestellt. Andere Tierwohlmaßnahmen wie Einstreu, weiche Liegeflächen und Auslauf ins Freie sowie alternative Verfahren zur betäubungslosen Ferkelkastration würden „voraussichtlich“ ab 2018 nicht mehr überprüft werden, weiß ProVieh. Die Grundvoraussetzungen der ITW seien auf niedrigstem Niveau festgesetzt worden, Mastschweine hätten gerade mal etwa „eine DIN-A4-Seite“ mehr Platz, vergleicht der Verein.

„Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht“ so ProVieh-Vorstandsmitglied Udo Hansen. „Wir hatten eine Vision, in die wir sehr viel Engagement, Kraft und reichlich guten Willen gesteckt haben.“

Landwirte sind verantwortungsbewusst

Natürlich gibt es in der Landwirtschaft, so wie in jeder Branche, schwarze Schafe. Doch wenn ein Tierschutzverein den Landwirten jegliches Verantwortungsbewusstsein abspricht, gestaltet sich eine Zusammenarbeit ohnehin schwierig. Die „Initiative Tierwohl“ künftig ohne vermeintliche „Anwälte der Nutztiere“? Stimmt nicht! Landwirte arbeiten professionell und auf hohem Niveau. Tierärzte kümmern sich zusammen mit den Landwirten um das Wohl der Tiere, das Bundesministerium legt Kriterien fest, die sowohl dem Wohl der Nutztiere dienen als auch im ökonomischen Interesse der Landwirte sind. Debatten gibt es immer, doch der Weg ist der Richtige. Die Agrarbranche weiß, was sie macht.

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