Das ändert sich bei der Initiative Tierwohl
Der Programmentwurf 2018 bis 2020 der Initiative Tierwohl (ITW) bringt Änderungen mit sich.
Die „Initiative Tierwohl”, bestehend aus Partnern aus der Landwirtschaft, der Fleischwirtschaft und dem Lebensmittelhandel, haben den Programmentwurf für 2018 bis 2020 unterzeichnet. ITW-Geschäftsführer Alexander Hinrichs freut sich über ein klares „Ja“ zur Fortführung: „Diese Unterzeichnung ist zugleich Bestätigung, dass die Beteiligten hinter unserem Konzept zur Fortentwicklung der Initiative Tierwohl stehen, das auch Empfehlungen aus dem Beraterausschuss berücksichtigt.“
Ab sofort mehr Audits
Für den künftigen Förderzeitraum sieht das Programm umfassende Weiterentwicklungen vor. Die wichtigste Änderung ist eine erheblich verbesserte Finanzausstattung des Tierwohlfonds. Diese gelingt dank erhöhter Entgelte des Lebensmitteleinzelhandels, der Anhebung der Mindestanforderungen für Landwirte sowie der Straffung der Kriterienkataloge. Details hierzu wird die Initiative Tierwohl ab dem 19. Januar im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin bekanntgeben.
Eine Änderung tritt aber sofort in Kraft: Die Frequenz der Audits in den teilnehmenden Betrieben wird deutlich erhöht. Bislang wurden teilnehmende Betriebe einmal pro Jahr kontrolliert. Ab 2017 werden die von der Initiative Tierwohl beauftragten unabhängigen Auditoren zweimal jährlich unangekündigt die Teilnehmerbetriebe begutachten.
Handelsunternehmen steigt aus
Nach derzeitigem Stand wird die Initiative ab 2018 von den Einzelhandelsunternehmen ALDI Nord, ALDI Süd, EDEKA, Kaufland, LIDL, Netto, Penny, REWE und Wasgau getragen. Das Handelsunternehmen real,- ist nur noch bis Ende 2017 mit an Bord. Die Filialen von Kaiser’s Tengelmann werden unter der Firmierung der übernehmenden Handelsunternehmen weiter an der Initiative Tierwohl teilnehmen.
Offen für staatliches Tierwohllabel
Bundeslandwirtschaftsminister Schmidts Vorschlag, ein staatliches Tierwohllabel einzuführen, stehe man offen gegenüber, heißt es aus der wirtschaftsgetragenen Initiative Tierwohl. Man begrüße jeden Schritt für mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung. Voraussetzung sei ein abgestimmter Prozess. Veränderungen sollten intensiv vorbereitet und nicht vorschnell eingeführt werden. Des Weiteren wünscht sich die Initiative im Falle der Einführung eines staatlichen Tierwohllabels ein Mitspracherecht bei der Entwicklung. Und die Teilnahme müsse für Tierhalter freiwillig sein, so die ITW.
Foodwatch stellt eigenes Tierwohllabel vor
Foodwatch genügen offenbar die Anforderungen der „Initiative Tierwohl“ nicht. Auch der Vorschlag der Grünen, für Fleisch die 0-1-2-3-Kennzeichnungen analog zu Eiern einzuführen, missfällt den „Essensrettern“. Kommenden Mittwoch stellt Foodwatch einen Gegenentwurf zu Bundeslandwirtschaftsminster Schmidts staatlichem Label vor. Der Vorsitzende der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz, Thomas Blaha, will bei der Präsentation erklären, warum aus Sicht von Foodwatch weder Schmidts Konzept noch das der Grünen geeignet ist.