Botulismus: Forschung weiter als bekannt?
Seit etwa zehn Jahren geistert die Krankheit „Botulismus“ durch veterinärmedizinische Abhandlungen und Ställe. Gemeint ist damit eine Art Fleisch- oder Wurstvergiftung von Rindern, hervorgerufen durch das Bakterium „Clostridium botulinum“, so wie man inzwischen annimmt.
Wissenschaftler sind sich allerdings scheinbar noch nicht sicher, ob und inwiefern eine Verbindung zwischen Bakterium und Krankheit hergestellt werden kann. „Botulus“ ist das lateinische Wort für Wurst.
Anfangs war von einer „Krankheit unbekannten Ursprungs“ die Rede und war vor allem bei Hochleistungsrindern und Kälbern aufgetreten. Inzwischen sind sogar Verdachtsfälle bei Schweinen aufgetreten. Symptome für die Krankheit ähneln der von BSE, hat aber damit nichts zu tun. Bei Botulismus ruft das besagte Bakterium eine Nervenvergiftung hervor, die beispielsweise zu Störungen in der Bewegungsmotorik und zu Zungenlähmungen führt.
Keine klaren Informationen von Behörden
Wie das gefürchtete Bakterium die Tiere befällt, ist bis heute noch nicht geklärt. Oder doch? Inzwischen gehen Tierärzte auf die Barrikaden, da sie von Landwirten mit Fragen konfrontiert werden, die sie oft nicht ausreichend beantworten können. Botulismus ist noch immer nicht als Seuche anerkannt. Sogar staatliche Institute warnen vor der gefährlichen Krankheit, die auch auf Menschen übertragbar ist, doch selbst dem ARD wollte das Bundeslandwirtschaftsministerium im Rahmen der Recherche für eine Reportage über das Thema keine Auskunft geben.
Wissenschaftler schließen sogar eine Übertragung auf das Erbgut nicht mehr aus. Ohne Unterstützung der Behörden sind die Forscher jedoch machtlos. Warum sich das Bundeslandwirschaftsministerium und die Ministerien der Länder der Öffentlichkeit verschließen, bleibt vorerst offen und lässt die schlimmsten Gedanken zu. Wir bleiben dran.