Biogas-Direktvermarktung: Beitrag zum Energieproblem
Seit es elektrische Energie gibt, ist es für jeden Haushalt normal, dass aus der Steckdose Strom fließt. Aber wo dieser herkommt, darüber machen sich die wenigsten Gedanken. Bei Energiegewinnung denkt man meist an die großen Energiekonzerne, bei denen für den Normalbürger meist nicht klar ist, was im Strom drin ist.
Im Prinzip ist es bei der Energie, wie bei Lebensmitteln, regional bedeutet transparent. An dieses Bewusstsein können Landwirte mit der Vermarktung von Biogas anknüpfen. Lieber eine zusätzliche Einnahmequelle auftun, als die Energie “verdampfen” zu lassen.
Wie funktioniert Biogas?
Biogas besteht hauptsächlich aus Methangas und entsteht durch einen mikrobiellen Abbau von organischer Substanz. Dabei spricht man von Biomasse, die z. B. aus Pflanzenteilen besteht. Die darin enthaltene Energie beruht letztendlich immer auf der Fähigkeit von Pflanzen, Lichtenergie der Sonne in biochemische Energie umzuwandeln (Photosynthese). In Biogasanlagen wird diese kontrolliert unter Luftabschluss zur Stromgewinnung genutzt.
Die Ansätze
Jeder Anfang ist nicht schwer, es ist aber zu empfehlen, sich mit der Materie zu beschäftigen und sich zu informieren. Eine gute Gelegenheit dazu bietet die BiogasWorld, die vom 23. bis 25. April in der Messe Berlin stattfindet. Da findet man alles rund um das Thema.
2012 war Polen Partnerland der BiogasWorld, das hat auch einen Grund. Deutschlands östlicher Nachbar ist Vorreiter bei Biogas-Innovationen. Die Republik Polen hat 2011 ein weitreichendes staatliches Energierecht mit besonderer Fokussierung auf Biogastechnologien in Kraft gesetzt. Es wurde das Potenzial, das die Landwirtschaft für die Gewinnung von alternativen Energien bietet, erkannt. Polen ist zwar etwas kleiner als Deutschland, hat aber viel mehr landwirtschaftliche Betriebe. Zur Erreichung der Klimaziele der Europäischen Union hat sich die polnische Regierung zum Ziel gesetzt, den Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Energieerzeugung von aktuell 5 Prozent auf 15 Prozent im Jahr 2020 zu erhöhen. Bis 2030 liegt die Zielmarke gar bei 30 Prozent.
In Deutschland trauen sich viele Landwirte noch nicht drüber, deshalb wird auf Information gesetzt. Um finanzielle Hürden abzubauen, sind auch Förderungen und geförderte Darlehen für Biogasanlagen möglich. Zuständig dafür ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.
Weitere Infos:
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
Förderungsrichtlinien für erneuerbare Energien
Funktionsweise einer Biogasanlage