Biogas aus Wildpflanzen
Die Uni Hohenheim hat Wildpflanzen zur Biogasgewinnung getestet. Rostocker Wissenschaftler hatten in einer Untersuchung bereits Samenarten eingeschränkt.
Im Projekt “Biodiversität für Biogasanlagen” haben die Universität Hohenheim und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) nach Ergänzungen zu Mais zur Gewinnung von Biogas gesucht. Landwirte haben 18 Monate lang eine Mischung aus bis zu 30 Wildpflanzenenarten angebaut. Blühflächen könnten so wirtschaftlich genutzt werden. Die Ergebnisse werden am 12. März bei der Fachtagung “Biogas aus Wildpflanzen” an der Universität Hohenheim in Stuttgart präsentiert.
Mischungen für Biogas
Die Universität Rostock hatte ebenfalls getestet, ob Biogasfruchtfolgen durch Wildpflanzen-Mischungen aufgelockert und ökologisch aufgewertet werden können. Eine wichtige Rolle spielte bei den Untersuchungen die Frage, ob sich Wildpflanzensamen über Gärprodukte auf andere Flächen verbreiten. Zusammen mit dem Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) wurde die Blühmischung BG70 von Saaten Zeller getestet.
Forscher sortieren Samenarten aus
Bei dem Versuch etablierten sich drei Arten aus der Samenmischung: Beifuß, die schwarze Flockenblume und Rainfarn. Ab dem dritten Jahr bestimmten sie den Bestand fast allein. Insbesondere im ersten Jahr kamen außerdem noch verschiedene Malven-Arten vor, im zweiten Jahr weißer und gelber Steinklee. Keimfähiges Saatgut all dieser Arten gelangte in großer Menge in das Erntegut und damit in die Biogas-Prozesskette.
Silierung, anaerobe Vergärung und 12-wöchige Lagerung der Gärreste überstanden nur hartschalige Samen. Die Überlebensquote lag bei 70 Prozent. Zusammenfassend nennen die Forscher Hülsenfrüchte und Leguminosen sowie Malvengewächse, die geeignet sind. In diesen Arten kommen besonders häufig hartschalige Samen vor.