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Bienenschutz: Dropleg-Technik praxisreif

 

Bei der Verwendung der Dropleg-Technik kommen Bienen kaum mit Wirkstoffen in Berührung. Für die Landwirte ist es eine geeignete Methode für den Bienenschutz.

Obwohl die Dropleg-Technik im Ansatz bereits in den 1950er Jahren angedacht wurde, gelangt sie jetzt wieder in den Fokus des Interesses. Der Grund sind die Debatten über den Bienenschutz. Ob Wildbienen, die ein Insektenhotel anfliegen oder Honigbienen im Bienenstock, Pestizide und Insektizide sind für die nützlichen Tiere gefährlich. Auch der Honig wird von den Wirkstoffen belastet. Die Universität Hohenheim forscht federführend in dem Bereich und hat die praktische Anwendung nun zu Ende gedacht.

Pflanzenschutzmittel kommen von unten

Bei der Dropleg-Technik wird das Pflanzenschutzmittel nicht von oben auf die Blüte gespritzt, sondern gelangt mit Hilfe von Kunststoffrohren unterhalb der Blüte an die Blätter und den Stiel der Pflanzen. Die Bienen können sich auf der Blüte an Nektar und Pollen bedienen. Entwickelt und getestet wurde die Technik im Rahmen eines Projektes der Universität Hohenheim in Stuttgart mit Partnern aus Landwirtschaft und Agrartechnik.

„Pflanzenschutzmittel werden dann ausgebracht, wenn die Pflanzen in voller Blüte stehen. Genau dann nehmen aber auch die Bienen am meisten Nektar und Pollen auf, was bislang zu Rückständen im Honig und in den Pollenvorräten der Bienen führt“, erklärt Dr. Klaus Wallner von der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim.

Gut für Bienen und weniger Abdrift

Der Forscher lenkt aber ein: “Bislang wird unter Experten gestritten, ob und in welchem Maße auch Pflanzenschutzmittel, welche für Bienen als ungefährlich eingestuft werden, die Insekten gesundheitlich beeinträchtigen können.” Neben Bienen betrifft die Überlegung auch Schmetterlinge und Hummeln. In der Entwicklung sieht Wallner die Möglichkeit, das Risiko zu vermeiden. Diese technischen Möglichkeiten hat das Team im Rahmen des Projektes FIT BEE entwickelt und auf den Markt gebracht. Die Lechler GmbH konstruierte dafür eine Unterblüten-Spritzeinrichtung mit spezieller Düsenanordnung.

Die Technik wurde vom Julius-Kühn-Institut anerkannt und wird von diesem als abdriftmindern eingestuft. Bei der Anwendung der Droplet-Technik wird eine geringere Menge Pflanzenschutzmittel über den Wind weitergetragen. Erfolgreich getestet wurde die Methode auf den Versuchsflächen der Universität Hohenheim und in Zeltversuchen von Bayer.

Im vergangenen Jahr erhielt das Forschungsteam für die Entwicklung den European Bee Award der European Land Owners‘ Association.

Mehr Informationen zur Dropleg-Technik gibt es auf der Internetseite des Industrieverband Agrar.

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