Aus für Agrardiesel: Landwirte im Osten wären derzeit am stärksten betroffen
Der ADAC hat am 19. Januar eine bundesweite Momentaufnahme der Spritpreise gemacht. In gleich vier ostdeutschen Bundesländern ist Diesel am teuersten. Das betrifft Landwirte, die ihre Maschinen an der Tankstelle betanken und keine eigenen Dieseltanks haben.
- ADAC erhebt Preise für Diesel und Benzin
- Diesel in vier ostdeutschen Bundesländern am teuersten
- Alle Spritpreise auf der Internetseite des ADAC
- Bauernverband kündigt weitere Proteste an
Die Pläne der Bundesregierung, den subventionierten Agrardiesel abzuschaffen, bedeutet für Landwirte einen jährlichen finanziellen Einschnitt. Keine steuerlichen Vorteile mehr, die Kosten für den Diesel müssen zur Gänze die landwirtschaftlichen Betriebe selbst tragen. Dieser Kostenfaktor belastet Landwirte in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. Denn wie eine aktuelle Erhebung des ADAC ergab, schwanken die Preise für Diesel von Region zu Region. Die vier teuersten Bundesländer liegen alle im Osten Deutschlands.
Für die Untersuchung hat der ADAC die Preisdaten von mehr als 14.000 bei der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe erfassten Tankstellen ausgewertet und den 16 Bundesländern zugeordnet. Die ermittelten Preise stellen eine Momentaufnahme vom 19. Januar um 11 Uhr dar.
Diesel in vier ostdeutschen Bundesländern am teuersten
Zum Zeitpunkt der Erhebung kostete ein Liter Diesel in Sachsen 1,747 Euro, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit 1,740 Euro, Brandenburg mit 1,735 Euro und Sachsen-Anhalt mit 1,732 Euro. Am günstigsten ist Diesel im Saarland mit 1,659 Euro.
Die Diesel- und Benzinpreise in den einzelnen Bundesländern können auf der Internetseite des ADAC abgerufen werden.
Bauernverband kündigt weitere Proteste an
Wie die Rheinische Post berichtet, kündigte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, weitere Proteste gegen die Abschaffung des Agrardiesels an. „Wir werden weiterhin für eine angemessene Lösung beim Agrardiesel kämpfen. Deshalb wird es weiter bundesweit Aktionen geben“, sagte er der Zeitung. Auch über andere Themen müsse man sprechen, aber das müsse im Anschluss erfolgen.
Am Donnerstag vergangener Woche hat der Haushaltsausschuss des Bundestages die Pläne der Bundesregierung mitgetragen. Eine finale Verabschiedung wird für Ende Januar, Anfang Februar erwartet. „Für den Haushalt gilt wie für jedes andere Gesetz: Erst wenn wirklich alles zu Ende verhandelt ist, ist ausverhandelt“, zitiert die Rheinische Post Rukwied.
Foto: Olaf Gedanitz/Adobe Stock (Symbolbild)