Aufbruchsstimmung beim Berliner Milchforum
Bereits zum 5. Mal war Berlin das Zentrum der Milchbranche. Am 13. und 14. März trafen sich im andel’s Hotel Branchenexperten, Landwirte und Politiker, um sich über langfristige, aber auch akute Probleme sowie die Zukunft der deutschen Milch im globalen Markt auszutauschen. Zentrale Themen waren die Abschaffung der Milchquote, die in einem Jahr fallen soll und die Marktliberalisierung sowie die Positionierung in den Märkten.
Die gesamte Branche befindet sich in Aufbruchsstimmung. Ein Jahr gilt es noch auszuharren, bis die Milchquote vom EU-Tisch ist. Ob das Vorhaben nach einigen Ersatzvorschlägen, wie der des vom französischen EU-Europaabgeordneten Michael Dantin, der noch voriges Jahr von Belohnung und Bestrafung für Unter- und Überproduktion sprach, so reibungslos über die Bühne gehen wird, wie die EU verspricht, wird sich zeigen.
Mit Unverständnis reagiert der Deutsche Bauernverband (DBV) auf die aktuelle Preissenkungsrunden der Handelsketten. „Der Handel nutzt die saisonal typische Delle des Fettmarktes zu Jahresbeginn, um die Molkereiabgabepreise für Butter in seinem Sinne zu gestalten.“, kritisiert der DBV-Vize- und Milchpräsident Udo Folgart (SPD). Alle Glieder der Produktionskette müssten an einem Strang ziehen, um eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung nach vorne zu bringen.
Den langfristigen Möglichkeiten der realen Produktionsentwicklung sieht man entspannt entgegen: „Die Fundamentaldaten auf dem Milchmarkt sind weiterhin positiv.“, ist sich der Politiker sicher. Folgart spricht auch die Chancen durch Qualität an. Die aktuelle Situation auf den Weltagrarmärkten sei stabil, ebenso wie der langfristige Trend mit wachsender Weltbevölkerung, die ernährt werden will. Schwellenländer mit steigenden Einkommen, sich ändernden Ernährungsgewohnheiten und zunehmenden Qualitätsansprüchen würden das Exportgeschäft weiter beleben. Das träfe insbesondere auf den Milchmarkt zu, so der Vizepräsident.