Artenschutz: Grünen-Minister kritisiert Volksbegehren
Der grüne Umweltminister Franz Untersteller hält den Umfang der Pestizid-Verbote, den das “Volksbegehren Artenschutz” fordert, für überzogen.
Der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) kritisiert das “Volksbegehren Artenschutz” (“Rettet die Bienen”) in seinem Bundesland, beziehungsweise die Forderungen, welche die Initiatoren stellen. Dem “Mannheimer Morgen” sagte er: “Im Gesetzentwurf steht eine Reihe von Dingen, die in die richtige Richtung gehen. Aber einzelne Punkte führen zu Problemen”.
Verbot aller Spritzmittel
Vor allem zeigt Untersteller Unverständnis dafür, dass in Schutzgebieten jegliche Spritzmittel verboten werden sollen. Denn das würde nicht nur konventionelle Mittel betreffen, sondern auch solche, die Biolandwirte einsetzen. “Betroffen wäre ein Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche, auch eine Teil der Weinbaugebiete und Obstkulturen”, erklärte der Politiker der Zeitung.
Minister hofft auf Lösung
“Ich glaube ja nicht, dass die Initiatoren den Biobetrieben an den Kragen wollen”, so Untersteller. “Möglicherweise waren manche Zusammenhänge nicht klar – also müssen wir mit ihnen reden über umsetzbare und trotzdem wirkungsvolle Ziele.”
Mehr Bio für den Artenschutz
Die Initiatoren fordern in dem Volksbegehren unter anderem, dass bis 2035 50 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet werden. Bei den landeseigenen Flächen sollen es 100 Prozent sein. Des weiteren können sie sich ein Monitoring und einen jährlichen öffentlichen Bericht zur Artenvielfalt vorstellen.