Arla-Rückrufaktion: Listerien können tödlich sein
Das dänische Molkereiunternehmen Arla Foods, das in Deutschland von Düsseldorf aus agiert und auch Landwirte in der Bundesrepublik unter Vertrag hat, rief eine Charge ihrer „Castello Frischkäseringe mit Rum“ zurück. In dem Produkt, das bundesweit in den Handel gelangte, wurden Listerien-Bakterien gefunden. Betroffen seien laut Arla ausschließlich die 125 g-Packung mit Mindesthaltbarkeitsdatum 5. Januar 2014.
Die 700 Kilogramm Frischkäseringe seien laut Arla unter anderem in Filialen der Handelskette Edeka verkauft worden. Um das Geld müssen sich die Kunden keine Sorgen machen, das bekommen sie zurück, um die Gesundheit allerdings schon.
Unter Umständen tödlich
Listerien sind winzige stäbchenförmige Bakterien, die allerdings keine Sporen bilden und trotzdem schädlich sind. Ihr natürlicher Lebensraum sind nährstoffarme Substrate wie Wasserpfützen oder auch Kondenswasser. Sie lieben es warm, gedeihen am besten bei Temperaturen von 30 bis 37 Grad Celsius. Allerdings sind die Kleinstlebewesen anpassungsfähig. Sie können sich auch in vakuumverpackten, gekühlten Lebensmitteln vermehren. In der industriellen Lebensmittel-Produktion ist mangelnde Hygiene der Grund, dass sie überhaupt an die Produkte geraten.
Für Menschen mit schwachem Immunsystem wie alte Menschen und Kleinkinder, kann eine Listeriose, also eine durch die Bakterien hervorgerufene Lebensmittelvergiftung, sogar tödlich enden. 2009 sind nach dem Genuss eines listerienbefallenen österreichischen Quarkproduktes sechs Menschen gestorben. Auch Schwangere sind gefährdet, da durch die Stoffwechselveränderung auch bei ihnen das Immunsystem geschwächt ist.
Arla Foods versucht aber zu beruhigen. Der Rückruf sei eine reine Vorsichtsmaßnahme. Man gehe davon aus, dass sich die Bakterien bis zum Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums nicht soweit vermehren würden, dass eine Gefahr ausgehe, heißt es laut Focus Online von Seiten des Molkereiunternehmens.