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Alternative zu Herbiziden im Gemüsebau: Forscher entwickeln Mulch aus Wasser und Pflanzenöl

In einem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Projekt entwickelten Wissenschaftler ein biobasiertes Mulchverfahren zur Unkrautbekämpfung im Gemüsebau.
  • EU-Kommission will chemische Pflanzenschutzmittel bis 2030 um 50 Prozent reduzieren
  • DBU fördert Entwicklung eines neuen Mulchverfahrens für den Gemüsebau
  • Mischung aus Wasser, Pflanzenöl und weiteren natürlichen Gelier- und Bindemitteln
  • Im zweiten Schritt wird das Verfahren praktisch getestet

Chemische Pflanzenschutzmittel stehen gesellschaftlich und wissenschaftlich in der Kritik. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fordert, den Gebrauch zu reduzieren. Damit das gelingt, hat die DBU ein Forschungsprojekt des Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ) im bayerischen Straubing gefördert.: Die Wissenschaftler entwickelten ein umweltfreundliches, biobasiertes Mulchverfahren für den Gemüseanbau im Freiland.

Unterstützung der EU-Pläne, Pestizide zu reduzieren

Besonders beim Gemüseanbau im Freiland werden häufig zur Bekämpfung von Unkräutern Herbizide verwendet, um die Qualität und den Ertrag zu steigern. „Herbizide können aber etwa durch den Wind in andere Ökosysteme gelangen und dort großen Schaden anrichten“, sagt Christiane Grimm, DBU-Expertin für Landnutzung und Digitalisierung. „Auch die Gesundheit des Menschen – etwa durch Rückstände am Gemüse – und die Bodenfruchtbarkeit können negativ beeinflusst werden.“ Das Ziel der Europäischen Kommission, Pflanzenschutzmittel bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren, kann laut Grimm vor allem mit Maßnahmen im Obst- und Gemüsebau erreicht werden.

Unkrautbekämpfung im Gemüsebau: Forscher entwickeln neues Mulchverfahren

Das TFZ arbeitet an einem solchen umweltfreundlichen Ansatz. Das Verfahren funktioniert laut Projektleiter Dr. Edgar Remmele ähnlich wie das sogenannte Mulchen mit Grünschnitt oder Holzhackgut. „Statt chemische Pflanzenschutzmittel bringen wir eine flüssige Zwei-Komponenten-Mischung auf Basis nachwachsender Rohstoffe in Bahnen auf die Beete auf. Diese besteht zu großen Teilen aus Wasser, Pflanzenöl und weiteren natürlichen Gelier- und Bindemitteln“, erklärt Remmele.

Die Ausbringung geschieht durch ein extra entwickeltes Gerät, das mit einem kombinierten Front- und Heckanbau am Traktor angebracht wird. Mithilfe verschiedener Düsen werden die beiden flüssigen Komponenten beim Ausbringen miteinander vermengt. An der Bodenoberfläche geliert das Material, härtet aus und bildet die Mulchschicht. Diese nimmt den Unkräutern das Sonnenlicht. Dadurch werden sie in ihrer Keimung und im Wachstum gehindert. Nach der Funktionszeit baut sich das Mulchmaterial biologisch ab und hinterlässt keine Rückstände auf dem Feld. 

Im nächsten Schritt wollen die Forscher technische und ökonomische Aspekte weiter untersuchen und in Betrieben die Praxistauglichkeit testen.

Foto: TFZ

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