Als Landwirt im sozialen Netzwerk
Tag für Tag vergrößert sich die Zahl der Nutzer von sozialen Netzwerken. Meist geht es dort um persönliche, informelle Kontakte. Es gibt aber auch spezielle Netzwerke für viele Zielgruppen: Für Schüler oder Senioren, für Geschäftskontakte oder bestimmte Hobbys. Soziale Netzwerke für Landwirte sind hingegen weniger verbreitet. In Deutschland gibt es mit Landlive.de eine solche Plattform und auch in Amerika gibt es ein entsprechendes Angebot. Wir werfen deshalb einen Blick auf die Farmers of the Future und haben mit einem dort aktiven Landwirt gesprochen.
Farmers For The Future will „ein Netz für junge und angehende Landwirte“ sein und als solches bietet es (wie die deutsche Plattform landlive.de) die Möglichkeit, Fotos, Videos hochzuladen, einen eigenen Blog zu führen oder sich an einem Forum zu beteiligen. Über 3000 Nutzer (die große Mehrheit von ihnen kommt aus Nordamerika) und die zahlreichen aktiven Nutzer auf der Webseite beweisen, dass dort ein solches Portals gut funktioniert. Ein Forums-Nutzer schrieb uns, dass für ihn die Webseite zwar nicht unentbehrlich sei, aber sich trotzdem immer wieder als sehr hilfreich erweist. Die Seite bietet die Möglichkeit, direkt einen Rat einzuholen oder Erfahrungen auszutauschen.
Diese Meinung bestätigte in einem Gespräch der junge Landwirt Morgan McNeal, der auf diesem Portal die Möglichkeit hat, „die für ihn wichtigen Fragen zu stellen und von anderen zu lernen“. Morgan und sein Vater haben 135 Rinder (darunter auch die Zucht und Fortpflanzung vom Schlachtvieh) und bewirtschaften etwa 162 ha Land. Dass Morgan im Internet aktiv ist, liegt vielleicht an dem jungen Alter und dem damit verbundenen Interesse an der modernen Technologie. Es zeigt sich nämlich, dass sich die amerikanischen Landwirte nicht viel von deutschen unterscheiden, wenn es um die Internetnutzung und das Alter geht. Morgan sagt: „Viele ältere Landwirte nutzen solche Möglichkeiten nicht, ich bin knapp über 20 Jahre alt und nutze das Internet regelmäßig. Auf diese Weise ist es einfacher, einen Überblick über den Markt zu bekommen, die Informationen über den Anbau, die Düngemittel, das Spritzen zu ergänzen. Das ist ein gutes Mittel, um gesuchte Geräte zu finden und Preise zu vergleichen. Mir scheint, dass es immer mehr zum Teil der Landwirtschaft wird.“
Für Morgan bietet ein solches Netzwerk nicht nur die Möglichkeit, Bekanntschaften zu schließen, Fragen zu stellen, Informationen mit Landwirten der USA und der ganzen Welt auszutauschen. Es bereitet ihm auch viel Vergnügen. „Manchmal kann man nach dem ganzen Tag voller Pflichten dort einfach richtig lachen“, schreibt Morgan.
Im dem amerikanischen Forum, aber auch bei landlive.de, bringt man sehr unterschiedliche Themen zur Sprache. Die Frage nach der besten Tageszeit für das Spritzen wird genauso diskutiert, wie das beste Mittel zum Entfernen von Maisstengel aus dem Feld nach mehrjährigen Anbau oder die Qualität von John Deere Maschinen. Preisentwicklungen werden besprochen und die Einsatzmöglichkeiten von Smartphones in der Landwirtschaft erfragt. Wenn man die Foren länger beobachtet, wird deutlich, dass die Nutzer meist sehr freundlich sind und gerne ihre Erfahrungen austauschen. Vielleicht zeugt das gerade vom Bedürfnis nach einer solchen Integration.
Nutzen Sie solche Netzwerke privat oder in Ihrem Betrieb? Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht? Oder finden Sie, dass die Informationen aus Fachzeitschriften und die langjährige Erfahrung besser als jedes Internet-Forum sind?
Gerade bin ich auch auf das Soziale Netzwerk der deutschen Landjugend gestoßen. Für die Leser dieses Artikels sicher auch interessant: http://www.meinelaju.de/