Forst

Aktiv gegen illegalen Holzeinschlag: Kompetenzzentrum eröffnet

Ein Problem scheint im Griff zu sein. Seit 4. März ist die EU-Handelsverordnung gegen Holz aus illegalen Quellen in Kraft. Sie verbietet den Handel mit Hölzern, die beispielsweise aus den Regenwäldern kommen, innerhalb der Europäischen Union. Möbel, Bahnschwellen und Pfeifen brauchen also künftig einen Reisepass.

Im Zweifelsfall soll das neu eröffnete Kompetenzzentrum des Bundesforschungszentrums für Ländliche Räume, Wald und Fischerei (Thünen-Institut) in Braunschweig, das zum Bundeslandwirtschaftsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) gehört, die Herkunft von eingereichten Hölzern herausfinden. „Deutschland ist Vorreiter bei einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung”, so Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner bei der Eröffnung. Das Thünen-Kompetenzzentrum setzt dort an, wo Papiere und Stempel nicht mehr genug Sicherheit bieten und bestimmt Holzart und Herkunft. Eine zweifelsfreie Bestimmung ermöglicht auch die strafrechtliche Verfolgung derjenigen, die vom Handel mit illegal eingeschlagenem Holz profitieren und schützt so die ehrlichen Holzhändler vor unfairer Konkurrenz.

Das Kompetenzzentrum nutzt eine der weltweit größten Holzsammlungen mit mehr als 35.000 Mustern und 50.000 mikroskopischen Präparaten. Rund 400 Anfragen werden derzeit bearbeitet und über 1000 Proben untersucht. Neben öffentlichen Stellen und Holzhändlern können auch Privatpersonen Proben einreichen. Das Thünen-Institut schätzt, dass 7 bis 17 Prozent der nach Deutschland eingeführten Hölzer illegal sind. Dieses Holz stammt von gefährdeten und geschützten Arten, aus Schutzgebieten oder nicht genehmigter Nutzung.

Deutsches Holz statt Regenwald
Wer ganz sicher gehen will, dem steht immer noch die Forstwirtschaft zur Verfügung. Der deutsche Holzmarkt hat echte Alternativen zu exotischen Zierhölzern zu bieten. Zum Beispiel kann Eiche Mahagoni und Co. durchaus Paroli bieten und das gleich in zweifacher Hinsicht. In Sachen Robustheit kann die Mutter aller deutschen Bäume von keinem anderen Holz geschlagen werden und durch die Maserung und die Holzfarbe entspricht sie ebenfalls den Wohntrends. Also, warum in die Ferne schweifen?

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