Agrarwetter: Mehrgefahrenversicherungen schützen vor der Liquiditätsfalle
Das Agrarwetter macht Landwirten immer mehr zu schaffen. Durch den Klimawandel häufen sich Extremwetterereignisse. Die DLG gibt mit einem neuen Merkblatt einen Überblick über die Möglichkeit von Mehrgefahrenversicherungen.
Die lange anhaltende Trockenheit in diesem Jahr hat gezeigt, dass auch in Mitteleuropa Extremwetter Milliardenschäden verursachen kann. Die von Bund und Ländern erst im August zugesagten Hilfszahlungen an Landwirte reichen bei weitem nicht aus, um die Schäden zu decken. Der Klimawandel schreitet derzeit unaufhaltsam voran. Zuverlässige Lösungen, die Erderwärmung zu stoppen, sind aus wissenschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Sicht noch nicht ausgereift. Durch die Erwärmung des Klimas muss man sich in unseren Breitengraden an Extremwetter gewöhnen. Nicht nur Hitze beeinflusst das für Landwirte wichtige Agrarwetter. Hagel, Sturm, Starkregen und Frost können ebenso immense Schäden verursachen.
Mehrgefahrenversicherungen wichtiger als je zuvor
Verbände und Politiker empfehlen immer wieder, Mehrgefahreversicherungen in das betriebliche Risikomanagement zu integrieren. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) hat nun ein Merkblatt aufgelegt, in dem die Funktionsweise dieser Versicherungen dargestellt ist. Neben der DLG-Arbeitsgruppe Banken hat auch Sebastian Mahler von der gvf VersicherungsMakler AG, Daniel Rittershaus von der Vereinigten Hagelversicherung VVaG und Dr. Lothar Zschiesche von der R+V Versicherung AG mitgearbeitet.
Innerbetriebliches Risikomanagement genügt nicht mehr
Die verstärkt auftretenden Unwetterereignisse nach Wetterwarnungen können selbst von großen Betrieben mittels innerbetrieblicher Risikostreuung durch weitläufige Flächen nicht mehr abgefangen werden. Das zeigen Schadenerfahrungen. Ein Grund dafür ist, dass in den letzten Jahren nicht nur die Markterlöse, sondern auch die Vorleistungskosten stark gestiegen sind. Dazu zählen zum Beispiel Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Ein ausreichender Versicherungsschutz ist sinnvoll, um nicht in die Liquiditätsfalle zu geraten.
Auch tierhaltende Betriebe sind vom extremen Agrarwetter betroffen
Neben Pflanzenbaubetrieben sind jedoch auch tierhaltende Betriebe von der veränderten Situation betroffen. Wettergefahren können hier ebenso erhebliche Folgen haben. Durch die Zerstörung von Pflanzenbeständen kann das Grundfutter nicht mehr ausreichen. Die Gefahr, nach wetterbedingten Ausfällen im Pflanzenbau, Futter zukaufen zu müssen, ist ebenfalls gestiegen. Auch das zeigte die diesjährige Dürre. Nicht nur die Futterkosten belasten das Budget, sondern auch die notwendigen Transportkosten.
Wie sich landwirtschaftliche und gartenbauliche Betriebe gegen Schäden durch Extremwetter absichern können und viele Hintergrundinformationen zur Situation bekommt man im DLG-Merkblatt. Dieses kann kostenlos auf der Internetseite der DLG geladen werden. Mit einem ausreichenden Versicherungsschutz kann man nach einer Unwetterwarnung kühlen Kopf bewahren.