Technik

Agrartechnik: Das ist neu – Teil 2

Der Herbst ist traditionsgemäß ein guter Zeitpunkt, sich einen Überblick über technische Neuerungen des kommenden Jahres zu verschaffen. Für den zweiten Teil unserer kleinen Serie schauten wir uns zwei Neuerungen an. Zum einen eine Innovation aus Niedersachsen, welche die Kartoffelernte erleichtern soll, zum anderen ein System zum Präzisieren der Düngevorgänge.

Effizienz bei der Kartoffelernte
Das niedersächsische Landtechnikunternehmen Grimme hat ein System entwickelt, um bei der Kartoffelernte knollenähnliche Fremdkörper effektiv auszusortieren. Bisher ging das mechanisch vonstatten. Diese Vorgänge sind allerdings in ihrer Leistungsfähigkeit jedoch begrenzt und stellen gerade bei mehrreihigen Erntemaschinen häufig einen Flaschenhals dar.

Über die Kombination von perforiertem Förderboden und von unten durchströmender Luft konnte erstmals ein pneumatisches Trenngerät in Erntemaschinen realisiert werden, in dem die Fließrichtung des Gutstromes und damit der maschinenspezifische Kartoffeldurchsatz ohne Einschränkungen beibehalten wird. Während der Passage des Trennbereichs befinden sich die Knollen quasi in einem produktschonenden Schwebezustand oberhalb des schwingenden Förderbodens, während die schwereren Steine und Kluten nach unten sinken und über eine segmentierte Schleuse auf ein Abfuhrband geleitet werden.

Die Trenngüte und -leistung ist über die Kombination von Luftmenge sowie Neigung und Frequenz des Förderbodens vom Traktor aus stufenlos an die Erntegutzusammensetzung anzupassen. Neben einer hohen Flächenleistung bei gleichzeitiger Reduzierung des manuellen Nachverleseaufwandes können so auch Standorte für den Kartoffelanbau gesichert werden, die sonst nur über eine kostenintensive Bodenseparierung im Frühjahr zu nutzen wären.

Präzise Düngerverteilung
Das Unternehmen Rauch wirft mit Axmat eine vollautomatische Online-Messung der Düngerverteilung auf den Markt. Dabei ist die vollautomatische Einstellung eines Scheibendüngerstreuers auf die Düngersorte und die gewünschte Arbeitsbreite möglich.

Mittels Mikrowellensensoren und einem vollautomatischen Einstellsystem des Düngerstreuers wird erstmalig eine hohe Düngerverteilgenauigkeit vollautomatisch erzielt. Ein um die Verteilerscheibe eines Scheibendüngerstreuers schwenkender, mit Mikrowellen versehener Arm erfasst unterhalb des Düngerstreufächers berührungslos die Streufächerlage und stellt mittels des drehbaren Behälterbodens samt Dosieröffnung das Streubild auf die gewünschte Arbeitsbreite ein.

Während des Streuvorgangs wird das Streubild permanent überwacht und bei Bedarf der Aufgabepunkt des Düngers auf die Verteilerscheibe vollautomatisch neu justiert. Die neuartige, vollautomatische Selbsteinstellung des Düngerstreuers auf die gewünschte Arbeitsbreite ermöglicht im Vergleich zur herkömmlichen Einstellpraxis eine höhere Präzision und erreicht dies ohne einen Streutest auf dem Feld. Die permanente Selbstüberwachung des Streufächers ermöglicht auch bei wechselnden Düngerchargen oder Witterungsänderungen eine vollautomatische Online-Nachjustierung des Einstellsystems auf die eingestellte Arbeitsbreite.

Der dritte und letzte Teil erscheint am Dienstag, 15. Oktober.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner