Afrikanische Schweinepest: Verbände raten zu sofortigem Handeln
Die afrikanische Schweinepest (ASP) ist noch immer ein großes Thema und die Gefahr ist noch längst nicht gebannt. Die Delegierten der 17 deutschen Tierärztekammern haben kürzlich eine Resolution verabschiedet, in der sie noch einmal vehement auf die Gefahren für die deutschen Schweinebestände hinweisen. Vernünftige Impfstoffe gibt es bislang nicht.
Die Seuche wurde bereits 2007 in Georgien eingeschleppt und wütet seitdem in Osteuropa, teilweise nicht allzuweit von Deutschland entfernt. Bundeslandwirtschaftsministerium und Tierärzte warnen immer wieder sowohl LKW-Fahrer als auch private Reisende, die beispielsweise aus Polen in die Bundesrepublik einreisen, keine Speisereste an Autobahnraststellen zurückzulassen. Denn eine Hauptgefahr besteht darin, dass Wildschweine diese holen, sich anstecken, und damit Hausschweinen gefährlich nahe kommen.
Sowohl Deutscher Bauernverband (DBV) als auch der Deutsche Jagdverband (DJV) sehen in der intensiven Bejagung von Wildschweinen einen Schritt, eine Ausbreitung der Seuche in Deutschland abzuwehren. Der Wildschweinebestand solle so gering wie möglich gehalten werden. Beide Verbände sehen in der anstehenden Maisernte eine gute Gelegenheit, dies umzusetzen.
Wildschweine anlocken
Für die erfolgreiche Jagd sei es entscheidend, dass Jäger und Landwirte vor Ort den Termin rechtzeitig abstimmen, um entsprechende Vorbereitungs- und Sicherheitsmaßnahmen treffen zu können, raten DBV und DJV in einer gemeinsamen Mitteilung. Eine gute Bejagungsmöglichkeit böten zudem vor der Ernte eingebrachte Schneisen. Eine noch effektivere Möglichkeit, Wildschweine anzulocken, sehen die Verbände darin, bereits beim Säen Schneisen aus Wintergetreide und Wildkräutern miteinzusäen.
Ebenfalls hingewiesen wird auf die Wichtigkeit der Früherkennung. „Bei Auffälligkeiten im eigenen Revier sollte unverzüglich das Veterinäramt informiert werden“, sagt DJV-Vizepräsident und Veterinär Dr. Wolfgang Bethe. „Das Virus ist hochansteckend und für Schweine tödlich. Daher sollten alle Restriktionen, die eine effektive und flächendeckende Schwarzwildbejagung in Deutschland unterbinden, wie etwa die Jagdruhe in Schutzgebieten, aus dem Weg geräumt werden.“ Die Seuche dürfe nicht auf die leichte Schulter genommen werden, sind sich beide Verbände einig.