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4. Berliner Milchforum: Optimismus überwiegt

Das 4. Berliner Milchforum am 14. und 15. März stand ganz im Zeichen von Milch aus den Regionen. Unter dem Motto „Regional produziert – global vermarktet” diskutierten und berieten über 400 Teilnehmer im Berliner andel’s Hotel, laut Veranstalter ein Besucherrekord.

Übergreifendes Thema waren die enorm gestiegenen Betriebsmittelkosten, mit denen Milcherzeuger zu kämpfen haben. Der Anstieg wird mit 45 Prozent in den letzten zwei Jahren beziffert. Laut Bauernverband-Vize Udo Folgart solle man die momentane Situation als Herausforderung sehen und als Chance nutzen. „Es geht aber kein Weg daran vorbei, dass die Verbraucher die Kostensteigerungen mittragen”, so Folgart in seinem Referat. Ebenso optimistisch äußerte sich der Vorsitzende des Milchindustrie-Verbandes (MIV), Dr. Karl-Heinz Engel. „Vor dem Hintergrund der steigenden Nachfrage auf dem Weltmarkt prognostiziere ich steigende Milchpreise, die aufgrund der deutlich angestiegenen Produktionskosten aber auch unverzichtbar sind”, macht Engel Mut.

Der „rückwärtsgewandten Entscheidung” des EU-Parlaments, nach Ablaufen der Milchquote in 2015 ein neuerliches staatliches Milchregime einführen zu wollen, erteilte Folgart eine klare Absage. Der Milch-Präsident hofft, dass es im Zuge des anstehenden Trilogs zu einem gemeinsamen Nenner kommt. Begrüßt hat er im Gegenzug, dass das EU-Parlament dem Kommissionsvorschlag folgt, ein funktionierendes Sicherheitssystem fortzuführen.

Zukunftschancen Russland

In seinem Vortrag machte Dr. Theodor Seegers, Abteilungsleiter im Bundeslandwirtschaftsministerium, den russischen Markt, in dem er gute Zukunftschancen sieht, zum Thema und hofft, dass man Exporte nach Russland bald „flott bekommt”. In den kommenden Wochen und Monaten müssten sich alle offiziellen Stellen und Marktteilnehmer bemühen, dies in Gang zu bringen, zeigt sich Seegers voller Tatendrang. Zu diesem Zwecke wurde auch im Landwirtschaftsministerium eine Stabsstelle „Export Russische Föderation” eingerichtet.

Auch das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA kam zur Sprache. Das Abkommen wird zwar positiv gesehen, es gäbe aber noch viele ungeklärte Fragen, sprach MIV-Vorsitzender Engel auch dieses Thema an. „So können natürlich auch günstige nordamerikanische Produkte in den EU-Markt drängen, was den Absatz europäischer Produkte stören würde”, Engel weiter. Außerdem würden Milcherzeuger in den USA Tierarzneimittel einsetzen, die in Europa verboten seien.

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